Im Fokus der Marktplatzwelt 2022 – Kategorie DIY, Baumarkt und Heimwerken

Wichtiger Bestandteil unserer Studie DIE MARKTPLATZWELT 2022 war die sogenannte Kategorie-Heatmap, welche die Kategorieabdeckung der Marktplätze in der Marktplatzlandschaft beschreibt. Eine der von uns definierten acht Hauptkategorien ist DIY. In diesem Beitrag schauen wir uns das Marktplatzumfeld für diese Kategorie im Detail an.

Marktplätze nach Kategorien

Die Category-Heatmap zeigt die Kategorieabdeckung der Marktplätze aus unserer Marktplatzstudie 2022. Für die Segmentierung haben wir 8 Fokus-Kategorien gewählt. Marktplätze, die weniger als 3 Kategorien in ihrem Sortiment abdecken, haben wir als Spezialisten Marktplätze definiert. Dies sind Marktplätze mit einer klaren Ausrichtung in einem Segment. Multi-Category-Anbieter sind Marktplätze, die zwischen 4-6 Kategorien abdecken. Der klassische „Everything-Store“ wie Amazon oder eBay deckt von den 8 definierten Kategorien mindestens 7 ab.

Über fast über alle Kategorien hinweg zeigt sich eine Dominanz der Everything-Stores. Wahre Spezialisten-Marktplätze finden sich relativ selten. Auch im DIY-Bereich ist dieser Trend zu beobachten. Von den 214 Marktplätzen im DACH-Raum konnten wir gerade einmal 7 Spezialisten mit einer DIY-Ausrichtung identifizieren.

Marktplatz Dominanz – DIY eine Ausnahme?

Während zahlreiche renommierte Hersteller aus dem Haus- und Heimwerkerbereich wie Bosch oder Gardena verstanden haben, dass eine Präsenz auf den großen Marktplätzen wie Amazon, Otto und Kaufland oder auch Spezialisten-Marktplätzen wie ManoMano für das Onlinegeschäft beinahe unerlässlich ist, scheint der Marktplatz-Trend am DIY-Bereich aus Anbietersicht vorbeizugehen. Nahezu alle Platzhirsche in diesem Segment wie Obi, Hornbach, Bauhaus oder auch Toom haben ihr Geschäftsmodell bislang noch nicht geändert. Als wichtigster Nischenmarktplatz mit Fokussierung auf den Haus- und Heimwerkerbereich ist ManoMano zu nennen. In kürze wird ManoMano Pro als B2B-Marktplatz nach Deutschland kommen. Darüber hinaus gibt es bereits Gerüchte, dass einer der großen deutschen Baumarktketten schon bald als Marktplatz an den Start gehen soll. Ob wir hier im Jahr 2023 bereits große Veränderungen sehen werden, bleibt abzuwarten.

Der DIY-Markt nach der Pandemie

Bereits wenige Monate nach dem Beginn der Pandemie war der DIY-Bereich einer der größten Profiteure im Hinblick auf das Online-Wachstum. Kaum ein anderes Segment hatte während der Pandemie größere Wachstumsraten als der (Online) Haus- und Heimwerkerbereich. Dass dieser Trend nicht endlos fortläuft war bereits vor zwei Jahren abzusehen.

In der aktuellen Marktlage gehen wir davon aus, dass der DIY-Online-Markt deutlich härter umkämpft sein wird. In welcher Weise dies passiert bleibt abzuwarten. Fakt bleibt jedoch, dass sich Hersteller bei steigenden Marketingkosten und einem rückläufigen Markt immer schwerer tun werden neue Kunden zu gewinnen und ihre Wachstumsprognosen zu halten.