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Next Generation Food 2016: Wo die Zukunft der FMCG-Branche greifbar wird

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Es war wieder einmal DAS Familientreffen der E-Food-Branche: Der „Think Tank Next Generation Food“, veranstaltet von Chefkoch.de, ecom consulting, eFood-Blog, inspirato KONFERENZEN und PLAYINNOVATION, wurde seinem Anspruch als Ideengeber, Kontaktbörse und Zukunftsweiser zum vierten Mal in Folge mehr als gerecht. In der Kalkscheune in Berlin Mitte trafen sich am 5. Oktober knapp 200 Entscheider, Visionäre, Gründer, Food-Blogger, E-Commerce-Spezialisten, etablierte Player, Handelsexperten und Vertreter von Wirtschaft und Politik, um voneinander zu lernen, wohin sich der Lebensmittelmarkt der Zukunft entwickelt. Neben Handelsfragen, und Themen rund um Food-Tech und Food 4 Future, blieb auch in diesem Jahr wieder Raum für spannende Unternehmergeschichten wie der von Alexandro Pape, der sich als Sternekoch mit innovativen Ideen und cleverem Marketing seinen eigenen Markt als „Genuss-Universum“ rund um „Sylter Meersalz“ schafft. Mit dem Event, das 2013 von ecom consulting mitgegründet wurde, werden somit vielfältige Impulse gesetzt.

Next Generation Food 2016

Bezüglich Food Commerce zeigte sich: Noch immer ist der eFood-Markt den ersten Kinderschuhen nicht entwachsen. Laut GfK liegt der aktuelle Marktanteil vom E-Commerce am gesamten deutschen FMCG-Markt bei gerade einmal einem Prozent. Spannend allerdings war die Aufdröselung der Zahlen von Dr. Robert Kecskes, Senior Insight Director bei der GfK. Demnach investieren die Heavy Online Buyer heute schon 14 Prozent ihrer FMCG-Ausgaben in Online-Käufe. Bei den Medium Buyern sind es lediglich 1,7 Prozent. Das zeigt: Je mehr Erfahrung Internet-Nutzer beim Online-Einkauf sammeln, desto selbstverständlicher kaufen sie auch FMCG im Web. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der Analyse der E-Commerce-Warenkörbe. Während Medium Buyer eher Gelegenheitskäufe im Web tätigen und vor allem Körperpflegeprodukte oder Wein und Sekt online kaufen, legt der Heavy Buyer verstärkt auch Gemüse und Obst in den Online-Warenkorb. Wer mit seinem Online-Store erfolgreich sein will, muss laut Kecskes drei Dinge tun: Attraktiv wirken. Attraktiv sein. Und attraktiv bleiben. Dieser Dreiklang gilt natürlich branchenübergreifend – aber gerade FMCG bietet das Potential für eine langfristige Kundenbeziehung, so dass über die spezifische Ausprägung von „attraktiv bleiben“ der nachhaltige Markterfolg entschieden wird.

Wo sich der Markt für Online-Lebensmittel in zehn Jahren befinden wird – darüber gibt es in Deutschland kaum Planungssicherheit. Sicher ist nur: Er wächst. Spätestens, wenn Amazon Fresh in Deutschland startet – wobei laut Amazon-Deutschland-Chef Ralf Kleber die Frage nach dem „Wann“ noch immer nicht zu beantworten ist – wird ein Ruck durch die Branche gehen. Laut einer Blitzumfrage unter den Teilnehmern gehen für 2020 fünf Prozent von ihnen von fünf Prozent Marktanteil aus, 45 Prozent tippen auf unter zehn Prozent, weitere 40 Prozent schätzen den Online-Marktanteil auf über zehn Prozent – nur jeder Zehnte könnte sich einen Anteil von über 20 Prozent vorstellen.

Dr. Benjamin Rasch, Senior Vice President, DHL Paket Deutschland, warf in seiner Keynote noch einmal einen Fokus auf das aktuelle Marktgeschehen. Demnach liegt das aktuelle Wachstum an Sendungen im Online Lebensmittelhandel bei +35 Prozent gegenüber Vorjahr – und somit deutlich über dem restlichen eCommerce Markt. Doch dieses Wachstum scheinen derzeit vor allem Online-Pure-Player zu stemmen. Die effiziente Lebensmittel-Logistik – nicht nur auf der letzten Meile – bleibt ein entscheidender Faktor, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein.

Für etablierte Konzerne ist die digitale Transformation eine weiterhin große Aufgabe. Tina Beuchler, Digital Director bei Nestlé Deutschland und somit inhaltlich eine Art CDO (Chief Digital Officer), berichtet von vielfältigen Programmen und Schulungen, um die Organisation stärker auf die digitalen Themen auszurichten. Hier ist Geduld gefragt – nach eigenem Bekunden würde Beuchler für Nestlé auf der digitalen Transformationsskala von 0 bis 100 Prozent bisher nur eine Zielerreichung von acht Prozent sehen. Es gibt noch viel zu tun – vor allem im kulturellen Bereich und im Miteinander der Themen und Funktionsbereiche. Doch es gibt Hoffnung: inzwischen coachen die jungen Digital Natives die Geschäftsführung in einem Mentorenprogramm. Über ähnliche Aufgaben berichtete Kai Christiansen von Paulaner, wobei es weniger darum geht, dass Produktangebot zu digitalisieren, sondern die Organisation und interne Abläufe im Sinne einer digitalen Transformation stärker auf digitale Usancen und Möglichkeiten auszurichten.

Die jungen Herausforderer zeigten beim abschließenden Startup-Pitch, mit welchen Ideen sich alte Hasen im Geschäft in Zukunft messen lassen müssen: Cantinio.com, eine Plattform, die Mittagsessen-Specials aller umliegenden Restaurants bündelt, der Nahrungsergänzungshersteller Nutringo und My Food Hero buhlten um die Gunst von Prof. Wolf Michael Nietzer von Food Angels, Jens Drubel von Allyouneedfresh.com, DHDL-Berater Felix Thönnessen und Fabio Ziemßen vom Efood-Blog.com. Überzeugen konnte schließlich Cantinio.com. Der Preis: Ein Mediapackage von Chefkoch.de, ein Thermomix und eine Startup-Beratung von DHDL-Berater Felix Thönnessen.

Eingebettet in zwei Abendveranstaltungen der Berlin Food Week kam auch das Networking der Teilnehmer untereinander nicht zu kurz. Das gut eingespielte Veranstalter und Moderatoren Team ist sich bereits sicher: Nächstes Jahr wird es mindestens genauso gut.

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